Bemerkung: Das Original ist neuer als diese Übersetzung.
Debian Weekly News - 12. November 2002
Willkommen zur 44. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Von dieser Ausgabe an werden die Personen, die dankenswerterweise wichtige Beiträge zu den DWN leisten, im Fußtext der Webversion der jeweiligen Ausgabe genannt, welcher ein passenderer Ort als das Editorial ist. Einige unserer deutschen Leser sind vielleicht an einer Pfanne interessiert, die mit einem speziellen Tux-Logo und einer Seriennummer versehen ist.
APT-Entwicklung benötigt Hilfe. Jason Gunthorpe, der APT-Autor, hat um Hilfe gebeten, da er nicht länger in der Lage ist, genügend Zeit aufzubringen, um Debians zentrales Paketmanagement-System wirksam zu betreuen und weiterzuentwickeln. Die aktuelle CVS-Version behebt zwar einige bekannte Fehler, aber es gibt noch weitere Probleme, die Ausprobieren und Fehlerbehebung erfordern.
Öffentliche Debian-Rechner für Programmautoren. Hewlett-Packard hat kürzlich sein Test-Drive-Programm erweitert und unterstützt nun auch Debian GNU/Linux. Dieses Programm ist für Anwender gedacht, die die 32- und 64-Bit-Servers ausprobieren wollen, auf denen zahlreiche Betriebssysteme und Anwendungen von HP und anderen laufen. Dies sieht nach einem hervorragenden Hilfsmittel für Paketbetreuer aus, die Zugang zu einem Debian-System benötigen, um Portierungsprobleme zu lösen.
Debian ist Distribution Nummer 1. Das Debian-Projekt wurde kürzlich mit dem Linux New Media Award ausgezeichnet. Während Debian vor zwei Jahren nicht einmal nominiert wurde, hat die Jury aus 35 bekannten Personen der Freien-Software-Gemeinschaft Debian in der Distributionskategorie dieses Jahr auf den ersten Platz, und das debian-basierte, als Live-CD konzipierte Knoppix auf den zweiten Platz gewählt. Weitere Gewinner sind OpenOffice.org (Office-Pakete), Mozilla (Internet-Clients), GCC (Entwicklungssoftware) und Gentoo Linux (Aufsteiger).
Installation von Debian mit Hilfe von Knoppix. Joe Barr hat Knoppix, das ein echtes Debian-System ist, genauer betrachtet. Er hat versucht, es als einen GUI-Installer für Debian anzusehen. Und er hat sich gefragt, wie Knoppix aus dem gefürchteten Debian-Installationsprozess solch ein Sahnestück gemacht hat, dass sogar ein alter klappriger Journalist es auf seinem Laptop installieren konnte. Knoppix enthält tatsächlich ein Skript, um das System auf der Festplatte zu installieren. Es befindet sich jedoch noch in der Entwicklung und ist noch nicht freigegeben.
Liste veröffentlichungskritischer Fehler. Anthony Towns hat mitgeteilt, dass die Liste veröffentlichungskritischer Fehler wieder online ist. Dies sollte Personen helfen, die nicht wissen, wie sie bei der Entwicklung der nächsten Version helfen oder diese beschleunigen können. Die Arbeit am Debian-Installer ist zurzeit jedoch wichtiger, da in diesem Bereich noch sehr viel zu tun ist.
GNU Hurd verzögert. Dieser Artikel berichtet über das nächste Release von GNU Hurd, das bis zum Jahresende aufgeschoben ist. Die aktuelle Entwicklungsversion unterstützt laut Richard Stallman bislang weder große Festplattenpartitionen noch schnelle serielle Schnittstellen.
Fehler feiern ihren Geburtstag. Anthony Towns hat eine Reihe von Fehlern erwähnt, die am 5. November ihren ersten, zweiten oder dritten Jahrestag feierten. Er hat ergänzt, dass er dies problemlos automatisieren könnte, falls Interesse an einer täglichen Liste von alten und uralten Fehlern, an denen zu arbeiten ist, besteht. Der Tag, an dem die meisten Fehler Geburtstag haben, ist der 14. Juli mit etwas über 100 offenen Fehlern seit 2001, hauptsächlich dank LaMont Jones und PA-RISC.
Verschmelzen von PAM mit Red Hat-Quellcode. Fumitoshi
Ukai (鵜飼文敏) hat gefragt,
ob pam_console
von Red Hats PAM-Quellcode in das
Debian-PAM-Paket aufgenommen werden kann oder getrennt paketiert werden
soll. Daniel Jacobowitz hat darauf jedoch geantwortet,
dass es aufgrund von Sicherheitsbedenken besser niemals in Debian
aufgenommen werden sollte. Ein Problem
wurde von Wichert Akkerman vor etwa einem Jahr beschrieben.
Über das Sarge-Release. Martin Krafft hat angemerkt,
dass es auf Januar zugeht und wir einen Zweijahreszyklus haben. Er fragt
daher, ob wir im Januar die nächste Version freigeben können. Dies hat
eine weitere Diskussion darüber ausgelöst, ob die
boot-floppies
wiederbelebt oder der
debian-installer
fertig gestellt werden soll. Bernd Eckenfels
hat sich über die zahlreichen Listen beklagt, die nur schwer alle zu verfolgen sind, und dass Entscheidungen
nicht transparent gefällt werden.
Non-Free-Pakete und testing. Ian Maclaine-cross hat sich beklagt, dass Non-Free-Pakete nicht wie freie Pakete nach testing überführt werden, da sie nicht automatisch gebaut werden. Die Diskussion hat jedoch schnell zu einem Argument geführt, Non-Free-Pakete aus den Archiven zu entsorgen.
Alpha-Release des Debian-Installers. Tollef Fog Heen
hat mitgeteilt,
dass er angesichts des Fortschritts der Arbeit am Debian-Installer gerne ein
Alpha-Release vorbereiten würde. Zuvor müssen jedoch noch zahlreiche
entscheidende Aspekte des Installers unter die Lupe genommen werden,
einschließlich ausführlicherer Tests, bevor er für Anwender freigegeben
werden kann. Danach könnte ein Alpha-Release des Debian-Installers in
nicht allzu ferner
Zukunft erscheinen.
Eric Raymond analysiert Halloween VII. Ein weiteres
Halloween-Dokument ist ans Licht gekommen, und Eric Raymond hat die
Gelegenheit genutzt, eine Kopie von dem zu analysieren,
von dem behauptet wird, es sei ein internes Strategiepapier der
Veranstaltung Linux Strategic Review
in Berlin im September 2002. Raymond
kommentiert das Schriftstück und gibt Open-Source-Verfechtern einige
taktische Ratschläge, die auf den Erkenntnissen aus dem Dokument
beruhen.
Coda-Pakete in der experimentellen Distribution. Luca De Vitis hat mitgeteilt, dass er Pakete hochgeladen hat, die das verteilte Dateisystem Coda in der experimentellen Distribution zur Verfügung stellen. Coda ist ein fortschrittliches, netzbasiertes Dateisystem, das auf das Andrew File System zurückgeht. Es hat viele Funktionen, die sehr wünschenswert für Netz-Dateisysteme sind.
Ankündigungen nicht-freier Software? debianHELP hat ein nicht-freies Software-Paket angekündigt, das der Hersteller auch fröhlich für Debian 3.0 verteilt. Randy Edwards hat eine Diskussion darüber begonnen, dass einige Anwender meinen, dass debianHELP.org nicht-freie Software nicht erwähnen sollte. Er hat daher eine Umfrage ins Leben gerufen, um herauszufinden, was die Leser darüber denken. Bis vor kurzem waren die Stimmen etwa ausgeglichen.
Werbung für Debian in Vietnam. Robert Lemmen möchte mit einer kleinen Werbekampagne für GNU/Linux beginnen, weil offene Software in Vietnam, wo er arbeitet, nicht sehr bekannt ist. Er würde gerne eine Reihe von GNU/Linux-Faltblättern verteilen, die sich an jeden Computerbesitzer richten und ein debian-spezifisches Faltblatt, das auf Personen aus dem IT-Bereich zielt oder auf Anwender, die schon ein unix-ähnliches System kennen. Das Veranstaltungsmaterial enthält bereits einige Arbeiten, die dafür verwendet werden können.
Allgemeine Resolution zur Entfernung nicht-freier
Software. Entsprechend dem Anhang A der Debian-Satzung und den
Richtlinien hat John Goerzen
einen Vorschlagsentwurf
als Beginn des Verfahrens einer Allgemeinen Resolution angeboten, um in
dieser Angelegenheit zu entscheiden. Gemäß diesen Richtlinien hat die
weitere Diskussion
auf der Mailingliste debian-devel
stattzufinden. Diese Angelegenheit kam
erstmalig im Juni 2000
auf, aber aufgrund der damaligen Abwesenheit des Projektassistenten wurde
niemals eine verbindliche Abstimmung durchgeführt. Der jetzige Vorschlag
unterscheidet sich zudem vom vorherigen.
Neue Pakete der Debian-Referenz. Osamu Aoki (青木 修) hat berichtet, dass er die Debian-Referenz aktualisiert hat. Sie umfasst nun über 200 Seiten und enthält eine Einführung in die neueste Version des Debian-Menüs. Die Debian-Referenz möchte als Anwenderleitfaden einen breiten Überblick über das Debian-System nach der Installation geben. Sie behandelt viele Aspekte der Systemverwaltung anhand von beispielhaften Shell-Kommandos. Aktuelle Übersetzungen sind auf Französisch und Italienisch verfügbar und eine nahezu aktuelle auf Spanisch.
Sicherheitsaktualisierungen. Sie kennen es schon, bitte stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Systeme aktualisieren, falls Sie eines der folgenden Pakete installiert haben.
- luxman – Lokaler root-Exploit.
- WindowMaker – Pufferüberlauf.
- Squirrelmail – Site-übergreifendes-Scripting.
- html2ps – Beliebige Code-Ausführung.
- kdenetwork – Pufferüberlauf.
- masqmail – Pufferüberläufe.
Neue oder bemerkenswerte Pakete. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.
- cvs-syncmail – Programm zur Meldung von CVS-Checkins.
- flydraw – Inline-Zeichenwerkzeug.
- metalog – Moderner Log-Daemon.
- oftc-hybrid – Hybrid-7-IRC-Daemon – OFTC-Zweig.
- rsjog
– Ein Handler für Sony Vaios
Jog Dial
. - smake – Schily-Make. Portierbares, erweiterbares Make.
- subversion-server – Werkzeuge zum Anlegen und Warten eines Subversion-Depots.
- swf-player – SWF-(Macromedia Flash)-Player.
- texgd – Texgd erlaubt es, kurze TeX-Ausdrücke in Grafiken umzuwandeln.
- ulog-acctd – Abrechnungsdaemon für Linux-2.4+-Netfilter.
- widestudio – Multiplattform-C++-IDE für X11.
- xppaut – Phase Plane Plus Auto: Löst viele Arten von Gleichungen.
Verwaiste Pakete. 2 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 139 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die damit zu der Freien-Software-Gemeinschaft beigetragen haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ein ITA um, wenn Sie vorhaben, eines dieser Pakete zu übernehmen.
- gimp1.3 – Das GNU Image Manipulation Program, instabile Version 1.3. (Fehler #168365)
- qtella – Gnutella-Client. (Fehler #168329)
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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Tomas Pospisek, Thomas Bliesener, Matt Black und Martin 'Joey' Schulze erstellt.